Scheinbar nie endende Planverfahren, Eröffnungen, die von Jahr zu Jahr verschoben werden, explodierende Baukosten bei fortschreitendem Planungsstand und ein geradezu notorisch schwacher Rückhalt in der Gesellschaft – mit bestechender Verlässlichkeit geraten Infrastrukturgroßprojekte der jüngeren bundesdeutschen Geschichte in umsetzungsbedrohte Schieflage. Dieses Narrativ lässt sich fast mustergültig auf die Fehmarnbeltquerung anwenden. Während in Dänemark bereits an der Hinterlandanbindung gebaut wird, steht das Projekt in Deutschland komplett auf der Kippe.
Autor: Jonas
Jonas hat in Weimar Urbanistik studiert. Davor hieß es für ihn so schnell wie möglich aus der dörflichen Lebensrealität seiner Jugend auszubrechen. Heute schätzt er viele der verdeckten Annehmlichkeiten früherer Tage: den nachbarschaftlichen Pragmatismus, unmittelbaren Naturbezug und Facettenreichtum ländlicher Räume und stellt sich oft die Frage, wie das Leben auf dem Land zukunftsfähig gestaltet werden kann – seine Wahlheimat Thüringen ist dafür ein ideales Laboratorium. Er hat eine ausgeprägte Vorliebe für Kleingärten, europäische Themen und Kreisligafußball.