Nach den vier Artikeln, den vielen komplexen Zusammenhängen und den scheinbar überall schwelenden Konflikten heißt es erst einmal – durchatmen, bevor es heute mit den Verhandlungen losgeht.
Schlagwort: Erde & Klima schützen
(K)ein Land in Sicht
Die bisherigen Artikel haben sich mit den Herausforderungen, europapolitischen Hintergründen und dänisch-deutschen Planungsverzögerungen der Fehmarnbeltquerung beschäftigt. Die Artikelreihe enden wir nun mit einem Blick in Richtung Zukunft. Wie geht es weiter mit dem Tunnel?
Scheinbar nie endende Planverfahren, Eröffnungen, die von Jahr zu Jahr verschoben werden, explodierende Baukosten bei fortschreitendem Planungsstand und ein geradezu notorisch schwacher Rückhalt in der Gesellschaft – mit bestechender Verlässlichkeit geraten Infrastrukturgroßprojekte der jüngeren bundesdeutschen Geschichte in umsetzungsbedrohte Schieflage. Dieses Narrativ lässt sich fast mustergültig auf die Fehmarnbeltquerung anwenden. Während in Dänemark bereits an der Hinterlandanbindung gebaut wird, steht das Projekt in Deutschland komplett auf der Kippe.
FBQ & EU: Es ist kompliziert
Die Fehmarnbeltquerung ist ein internationales Projekt. Allein durch die Zusammenarbeit zweier Nationalstaaten mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und Interessen an dem neuen Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark entstehen viele Hürden und noch mehr Komplexität, aber auch Chancen und Potentiale.
Die Querung über den Fehmarnbelt in der Ostsee wankt. „Großes Projekt mit großem Problem” titelte das Flensburger Tageblatt im Juni. Der Naturschutzbund NABU veröffentlichte Aufnahmen der geschützten Riffe auf dem Meeresboden vor Puttgarden auf Fehmarn.
Kommende Woche ist es soweit: Die Verhandlungen über den längsten Eisenbahn- und Straßentunnel der Welt beginnen. Ab Dienstag, dem 22. September geht es vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig um die geplante und immer wieder angefochtene feste Querung durch den Fehmarnbelt. An mehreren Verhandlungstagen innerhalb von zwei Wochen soll über die Klagen gegen das Infrastrukturgroßprojekt entschieden werden.
Klimaschutz, das zeigen diese Meldungen aus den letzten Wochen deutlich, führt nach wie vor zu Uneinigkeit. Während sich der Unmut und die Forderungen der Bürger*innen nach zukunftsgewandten Rahmenbedingungen häufen, scheint die Bundespolitik für die Umsetzung der öffentlichkeitswirksam proklamierten Zielvorgaben auf die Tatkraft der kommunalen Strukturen zu hoffen –- getreu dem Leitsatz Think global, act local. Und auch die wissenschaftliche Forschung sieht in Gemeinden und Städten enormes Potenzial für die Erreichung der Klimaschutzziele.
Fast jede*r hat schonmal eine Petition für die Rettung der Sumatra-Tiger in Indonesien unterschrieben oder eine Dokumentation über bedrohte Tierarten im tropischen Regenwald gesehen. Aber wer hat schonmal eine Petition zur Rettung der Haselmaus oder des Braunkehlchens unterschrieben?
Menschenrechte im Ausverkauf
Nur wenige Wochen Stillstand des öffentlichen Lebens reichten aus, um eine der größten Wirtschaftskrisen der Nachkriegszeit auszulösen. Wie gravierend die Folgen der Corona Pandemie für die deutsche Wirtschaft werden, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand sagen. Und trotzdem: Kurz nach Ausbruch des SARS-CoV-2 Virus begann die Regierung Maßnahmen einzuleiten, um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen in Deutschland abzumildern.
Die Erde mit ihren verschiedenen Ökosystemen, mit ihren Meeren, Seen, Wäldern, Wüsten und Wiesen gibt es seit Milliarden von Jahren, also schon immer. Tier- und Pflanzenarten verschwanden, passten sich an und entstanden neu. Dann ist vor vielen Tausend Jahren der Mensch aufgetaucht und hat angefangen sich die Welt so zu gestalten, wie er sie verwenden will. Er reißt Wälder ab, baut Häuser, Straßen — ja, ganze Städte.
Was heißt es, fürs Klima zu klagen?
Am 31. Oktober 2019 versuchte Familie Backsen vor dem Berliner Verfassungsgericht Justizgeschichte zu schreiben: Gemeinsam mit Greenpeace verklagte sie die Bundesregierung auf Einhaltung der Klimaziele. Der Vorwurf: Die Regierung halte sich nicht an die eigenen Kabinettsbeschlüsse.
Trotzdem noch nach Malle fliegen?
Hin- und Rückflug zwischen Hamburg und Palma de Mallorca stoßen 734 Kilogramm CO2 aus, sagt der Rechner von atmosfair. Das entspricht etwa einem Drittel des jährlichen weltweiten Pro-Kopf-Budgets. Wir können mittlerweile ziemlich genau die, teils verheerenden, Folgen unseres Handelns abschätzen. Die immer größere Klarheit über diese Folgen trifft auf unsere Wertebasis, die dem oft diametral entgegensteht. Das zwingt uns dazu, mit kognitiven Dissonanzen durchs Leben zu ge
Die Bevölkerungszahlen der deutschen Städte wachsen stetig: Wohnraum wird knapp und teuer, der Platz in der Stadt ist begrenzt. Steigende Bevölkerungszahlen bedeuten mehr Autos in der Stadt. Verstärkt wird das Ganze noch durch Tourist*innen und Lieferdienste. Mittlerweile liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Autos in der Stadt bei nur 20 km/h. Die Städte sind verstopft.
Die Kindersterblichkeit und auch die Anzahl derjeniger, die in absoluter Armut leben haben sich verringert. Gleichzeitig gibt es aber immer mehr Menschen, die am Ende des Monats nicht genug Geld für Lebensmittel haben, obwohl sie drei Jobs machen. Wie kann das sein?
Jede Woche fordern 10.000 junge Menschen auf Demonstrationen globale Solidarität ein. Wir wollten wissen, wie sowas in der Praxis aussehen kann – gelebte Solidarität. Dafür müssen wir aus Flensburg gar nicht weit reisen, keine 20 Kilometer entfernt in Wanderup sitzen wir im Esszimmer von Judith Oeltze und Hendrik Henk. Die beiden betreiben zusammen einen Gärtnerhof, der als solidarische Landwirtschaft organisiert ist, und versorgen so wöchentlich zahlreiche Haushalte mit regionalem und saisonalen Gemüse.
It is the 16th of March 2019, a Saturday afternoon in Khartoum, the capital of Sudan. It’s hot, of course, and the atmosphere is more like what we in Germany would associate with a Sunday – since the working week in the Muslim part of the world starts on Sunday and ends on Thursday. Hard […]
Wieso schafft es unsere kapitalistische Gesellschaft trotz aller Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit nicht auch so zu handeln? Spätestens seit den Fridays For Future-Demos haben wohl auch die letzten Politiker*innen mitbekommen, dass die Gesellschaft einen ökologischen Wandel dringend braucht – in der Theorie sind auch alle dafür. Trotzdem scheint nichts zu passieren, was uns dem Ziel einer nachhaltigen […]
„Die Ozeane sind jener Ort, an dem die meisten unserer Abfallprodukte landen. Alles, was in Flüsse und in diese mündene [sic] Grundwasserkörper eingebracht wird, landet endgültig im Meer, und die Größe der Weltmeere lädt geradezu dazu ein, alles Unerwünschte hier abzuladen.“ – Jörg Ott, Meeresbiologe, 1996 Liest man diese über 20 Jahre alten Zeilen, könnte man […]